Eine Frau, die überlebte
schrieb in einer Sprache, die fast vernichtet wurde
einen Roman, den kaum jemand kennt.
Zu Unrecht.
Zu Unrecht.
Eine Übersetzerin will das ändern.
Ein Publikationsvorhaben von Beatrix Kersten
gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds mit einem Initiativstipendium
Chava Rosenfarb:
Der Baum des Lebens.
Eine Trilogie.
«A work that rises to the heights
of the great creations of world literature
and towers powerfully over the Jewish literature of the Holocaust.»
—aus der Urteilsbegründgung der Jury des Izik-Manger-Preises für jiddische Literatur
Daten zum Buch:
Original auf Jiddisch: דער בוים פון לעבן/ Der Boym fun lebn. A trilogie.
Farlag Ha-menora, Tel-Aviv 1972
Auszeichnungen: u.a. Jacob Isaac Segal Award 1972, Itzik-Manger-Prize for Yiddish Literature 1979, höchste israelische Auszeichnung für jiddische Literatur
Rechteinhaberin: Prof. em Goldie Morgentaler, Toronto
Initiative und deutsche Übersetzung: Beatrix Kersten M.A., Amsterdam/Vignols
Englische Fassung: The Tree of Life. A trilogy of life in the Lodz Ghetto.
Übersetzung und Redaktion durch die Autorin in Zusammenarbeit mit Goldie Morgentaler. Scribe, Melbourne 1985 (einbändig)
Reprint durch University of Wisconsin Press, Madison 2004 ff in drei Bänden
(1. On the brink of the precipice. 2. From the depths I call you 3. The cattle cars are waiting)
Polnische Übersetzung: Drzewo życia. Trilogia.
Aus dem Jiddischen von Joanna Lisek und Magdalena Ruta. Centrum Dialogu im. Marka Edelmana, Łódź 2015 ff
Nicht so sehr was geschah …
sondern wozu Menschen in der Lage sind, wenn…
Was wird erzählt:
Der Baum des Lebens von Chava Rosenfarb ist ein Roman über die Shoah von einer Autorin, die auch Shoah-Überlebende war. Als solcher ist er bereits eine Rarität.
Über einen vielstimmigen Figurenchor und mittels ineinander verwobener Erzählstränge schildert die Autorin die Vernichtung der jüdischen Gemeinde von Łódź, der sie selbst angehörte. Die Handlung spannt sich vom Vorabend von Krieg und Okkupation 1939 bis zur Liquidierung des 1940 errichteten Ghettos im Jahr 1944. Im Mittelpunkt stehen zehn Figuren, deren unterschiedliche Hintergründe, Lebensweisen, Ziele und Hoffnungen die Vielfalt des jüdischen Lebens in Łódź widerspiegeln. Einige sind historische Persönlichkeiten, wie der Älteste des Judenrats, Chaim Rumkowski, andere weisen autobiografische Züge auf. Doch ist beides nicht wesentlich.
Chava Rosenfarb arbeitet in Der Baum des Lebens weder nur ihre eigene Vergangenheit auf, noch legt sie dokumentarisch Zeugnis ab. Sie erzählt: Davon, wie den Menschen mit der Zwangsübersiedlung in das überfüllte, primitive Ghetto genommen wird, was sie bisher getragen hat, sie aber je auf ihre Weise und keiner einfachen Schwarz-Weiß-Moral folgend dennoch versuchen, ihrer radikal veränderten Existenz Struktur und Sinn zu geben, Beziehungen zu pflegen, politisch aktiv zu bleiben, zu lernen und dem von Gewalt, Entbehrungen und Willkür geprägten Alltag an Würde, Schönheit und Lebensgenuss abzuringen, was nur irgend geht. In Der Baum des Lebens wird dabei nicht simplifizierend Böses mit Gutem aufgewogen oder Grausamkeit mit Menschlichkeit verrechnet. Vielmehr sucht die Autorin in der existenziellen Dynamik zentripetaler und zentrifugaler Kräfte, zwischen Zerrissenwerden und Zusammenhalt nach dem, was den Menschen zum (Un)Menschen macht und uns im Anderen den Nächsten erkennen lässt.
Obwohl mit dem Titel nicht nur der im Buch prominent vorkommende Kirschbaum im Hof eines Wohnblocks im Ghetto bezeichnet ist, sondern auch auf eine Metapher für die Torah und auf die jüdische Mystik angespielt wird, ist Der Baum des Lebens kein religiös grundiertes Werk. Vielmehr speist es sich aus der Weltoffenheit des urbanen jüdischen Leben von Łódź und der eigenständigen Persönlichkeit seiner Autorin, Chava Rosenfarb.
Freiheit ist dort auf jener Seite
Durch Stacheldraht siehst du sie von Weitem
(Chava Rosenfarb , Gedicht aus 1940)
Die Autorin:
Chava Rosenfarb (1923-2011) wuchs in Łódź in einfachen Verhältnissen auf, geprägt vom säkularen, fortschrittlichen Milieu des BUND, der jiddischsprachigen internationalen sozialdemokratischen Partei. Die besondere Vielfalt der gesellschaftlichen Schichten, gepflegten Sprachen, politischen Aspirationen und Zukunftsvisionen in der jüdischen Bevölkerung von Łódź, dessen damaliger Ruf und Ruhm als ‹Manchester Polens› entschieden auch von jüdischen Industriellen mitbegründet worden war, beeinflusste Rosenfarbs Weltsicht wie auch ihr späteres Schreiben. Ihre auf Jiddisch und Polnisch genossene Schulbildung konnte sie erst nach der Zwangseinquartierung der Familie im als Ghetto abgeriegelten Armenviertel Bałuty notdürftig vollenden. Neben ihren verschiedenen Arbeitseinsätzen in dem wie ein riesiges Zwangsarbeitslager organisierten ‹Ghetto Litzmannstadt›, wie Łódź unter der Naziherrschaft hieß, begann Rosenfarb, Gedichte zu verfassen und gehörte einem Schriftsteller- und Künstlerzirkel an.
Im Zuge der Liquidation des Ghettos wurde sie mit ihrer Familie im August 1944 nach Auschwitz verbracht, aus dem Vernichtungslager weiter deportiert und schließlich, 22-jährig und schwer an Typhus erkrankt, 1945 in Bergen-Belsen durch die Briten befreit. Nach längerer Zeit als Staatenlose in Belgien gelang Chava Rosenfarb und ihrem Mann Heniek (Henry) Morgentaler 1950 die Emigration nach Kanada. Dort tastete sie sich nach ersten lyrischen Publikationen und einem Drama an die Romanform heran. 1972 erschien nach 22 Jahren Arbeit dann Der Baum des Lebens, ihre große Trilogie über das Leben im Ghetto von Łódź. Weitere Romane und Erzählungen folgten.
Die untergegangene Welt des europäischen Judentums blieb Chava Rosenfarbs Lebensthema, für dessen literarische Umsetzung sie mit vielen Preisen bedacht wurde (u.a. 1979 mit dem Itzik-Manger Preis, dem israelischen Staatspreis für jiddischsprachige Literatur). Sie trat daneben auch als wichtige Größe des jüdischen Kulturlebens in Montréal in Erscheinung. Was allerdings eine nachhaltige Rezeption auf breiter Basis und die gebührende Anerkennung ihres literarischen Werks und ihrer Person be- und zunehmend auch verhinderte, war die Sprache, in der Chava Rosenfarb schrieb und der sie, obwohl des Englischen perfekt mächtig und als Übersetzerin vielfach ausgezeichnet, zeitlebens treu blieb - das Jiddische.
Der Himmel hat sich verdunkelt
über dem Garten jiddischer Kreativität …
(Chava Rosenfarb)
Ein Roman auf Jiddisch?
Der Völkermord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden hat auch eine Weltsprache ausgelöscht, eine Literatur von Weltrang mit europäischen Wurzeln zum Verstummen verdammt und dem Vergessenwerden preisgegeben. Schon vor der Shoah trauerten in die USA oder nach Kanada emigrierte jiddische Schriftsteller wie Jakov Glatstein oder Aharon Zeitlin um ihre Sprache und haderten mit ihrem Schicksal: Weil jüdische Einwanderer ihre Vergangenheit hinter sich lassen, sich der neuen Heimat zugehörig fühlen und sich insbesondere über die Sprache auch mental und gesellschaftlich verwurzeln wollten, kam den «jidischen schrajbers» langsam aber sicher die Leserschaft abhanden. Nach der Shoah waren dann weltweit nur noch die Hälfte der zuvor gezählten Sprecher des Jiddischen am Leben. Die Assimilierung der wenigen aus Europa emigrierten Überlebenden und die stalinistischen Säuberungen in der Sowjetunion verringerten ihre Anzahl weiter, während der neugegründete Staat Israel versuchte, das Jiddische zugunsten von Iwrit als Staatssprache zurückzudrängen.
Dass sich Chava Rosenfarb nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als junge, unbekannte Schriftstellerin in ihrem französisch- und englischsprachigen Umfeld in Québec entschied, in ihrer jiddischen Muttersprache zu schreiben, die sie liebte und für ihre expressiven Qualitäten hoch schätzte, war eine mutige Wahl, die ihr jedoch im Angedenken an die Toten, denen sie eine Stimme verleihen wollte, unausweichlich erschien. In den 50er- und 60er Jahren wurde sie in ihrer Arbeit noch von der sehr lebendigen, jiddischsprachigen Community in Montréal getragen, die sie z.B. mit ihren Lesungen und Vorträgen bereicherte.
Im Zuge von deren Niedergang jedoch wurde Chava Rosenfarb die Rezeption ihrer literarischer Arbeit zunehmend erschwert. Ihre Werke wurden als Nischenprodukte eingeordnet und auch die Autorin selbst marginalisiert. So kam es, dass ein Ausnahmewerk wie Der Baum des Lebens, ein monumentaler Roman über die Shoah aus der Feder einer Frau, einer Schriftstellerin, die zugleich Überlebende war, nie die Aufmerksamkeit und das Publikum fand, das es hätte haben müssen. Chava Rosenfarb, die «jiddische Schriftstellerin in der Prärie» (zuletzt lebte sie in Lethbridge, Alberta), trug an dieser Tatsache schwer.
Feels less like reading a book than living a life.
(Dara Horn)
Warum dieses Übersetzungsprojekt?
Leben wir nicht längst in einem Zeitalter des Holocaust-Zynismus? Braucht es ein weiteres Werk zu diesem Thema? Gar ein derart umfangreiches? Das in einer quasi untergegangenen Sprache verfasst wurde?
Der Schriftsteller Melech Ravitsch, Chava Rosenfarbs Fürsprecher in ihren frühen Jahren in Kanada, pries ihre Literatur bei Verlagen an als «zwar von einer Frau, doch ohne jede Spur von Hysterie». In diesem zweifelhaften Lob steckt ein wahrer Kern: Der Baum des Lebens kommt mit einem sparsamen Instrumentarium aus. Nie schreibt Chava Rosenfarb gefühlig oder emotional manipulativ. Durch die vielen, klug verwobenen Handlungsstränge entsteht ein reiches Panorama und multiples Psychogramm, dem man, als Leser:in immer mehr über die Zukunft wissend als die Figuren, streckenweise atemlos entsetzt folgt. Rosenfarbs Lakonie und nüchterne Klarsichtigkeit ermöglichen Begegnungen und Konfrontationen, die unvergesslich sind. In der Tat, Der Baum des Lebens, Chava Rosenfarbs Lebenswerk, ist weniger ein Buch, welches man durchliest, als vielmehr ein Leben, viele Leben, die man mitlebt. Man geht daraus klüger und reicher und stärker hervor.
Ein Werk der jiddischen Literatur zu übersetzen, bedeutet in den Worten Chava Rosenfarbs auch immer, «dem Rachen des Vergessenes zu entreißen, was Gefahr läuft, darin zu verschwinden.» Für die erste Übersetzung von Der Baum des Lebens ins Englische musste sie 13 Jahre lang kämpfen. Auf Polnisch ist das Buch vor wenigen Jahren erst erschienen und hat den Namen Chava Rosenfarbs zumindest in ihrer Heimatstadt wieder auf die literarische Landkarte gebracht.
Im Jahr 2023 feierte die Stadt Łódź mit Lesungen, Konzerten und einer Internationalen wissenschaftlichen Konferenz an der Universität den 100. Geburtstag der Autorin und das literarische Denkmal, das sie in aller Ambivalenz mit Der Baum des Lebens der Stadt gesetzt hat.
Neben einer Übersetzung ihres Romans ins Polnische hat sich Chava Rosenfarb bei allen damit verbundenen Fragen und Zweifeln immer und gerade auch gewünscht, dass er deutschen Lesern zugänglich würde.
Es wird Zeit, ihrem Wunsch zu entsprechen.
It is my fervent hope […] this novel will serve as a reminder,
not only of the dark days of the past,
but of the ability of literature to both recreate and transcend them.
(Goldie Morgentaler)
Die Initiative
Prof. em Goldie Morgentaler (University of Lethbridge/Canada) ist Chava Rosenfarbs Tochter. Sie ist Anglistin, Literaturwissenschaftlerin und die intimste Kennerin und Bewunderin der Literatur ihrer Mutter. Als Teenagerin schon, zunächst widerstrebend und überfordert, von Chava Rosenfarb zur Mithilfe an Übersetzungen herangezogen – «wir stritten uns fürchterlich über Sprache und Ausdrücke und englische Syntax» – übertrug sie schließlich gemeinsam mit Chava Rosenfarb Der Baum des Lebens und viele weitere Werke aus dem Jiddischen ins Englische. Seit dem Tod ihrer Mutter 2011 setzt Goldie Morgentaler die Arbeit als Übersetzerin, Herausgeberin und Sachwalterin von Rosenfarbs literarischem Erbe fort. Sämtliche Rechte auf das Werk Chava Rosenfarbs im jiddischen Original werden von ihr gehalten.
Ich, Beatrix Kersten, bin literarische Übersetzerin mit einer lange zurückreichenden Liebe für das Jiddische. 2018-2019 habe ich an der Universität
Potsdam das Jiddicum gemacht.
Auf Der Baum des Lebens wurde ich per Zufall durch einen Artikel im Tablet Magazine aufmerksam, war sofort seltsam elektrisiert –
und nach der Lektüre der Trilogie völlig konsterniert ob der Tatsache der quasi völligen Unbekanntheit eines so eindrucksvollen Stücks Literatur.
Ich habe Goldie Morgentaler mit der Frage kontaktiert, ob es im Sinne ihrer Mutter wäre, ihr Werk (gerade) auch in Deutschland bekannt zu machen und so ja, ob ich eine deutsche Übersetzung in
Angriff nehmen dürfte. Ich wurde mit offenen Armen empfangen. Prof. Morgentaler und ich stehen seither in gutem Kontakt und konnten uns im Oktober 2023 auch persönlich in Łódź kennenlernen.
Die Arbeit an der Übersetzung läuft.
Wir suchen nach einer Möglichkeit, Der Baum des Lebens auf Deutsch zu publizieren.
Mein Einsatz wird durch ein Initiativstipendium des Deutschen Übersetzerfonds gefördert.
Dieses Stipendium wird aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vergeben
But remember: the translation must be as good as the original.
This is essential. Is your translator equal to the task?
(Chava Rosenfarb an Blume Lempel, 1984)
Der boym fun lebn <> Der Baum des Lebens
«Auf meine Reise zurück ins Ghetto wollte ich die vielen Fragen mitnehmen, die mich seit der Befreiung gequält hatten: Warum hatte die Welt aus unserem Leiden nichts gelernt? Waren die Nazis einfach das extremste Beispiel für den Trieb, Böses zu tun oder ist ein Vernichtungswille der menschlichen Natur an sich inhärent? Der Kanal, durch den das Gift des Hasses am offensichtlichsten und ungedrosselt strömte, das waren für mich persönlich die Nazis – aber wo kam dieses Gift her? Wo entsprang es?
Indem ich über das Ghetto schrieb, wollte ich die Quelle finden, wollte das Wesen unserer
Menschlichkeit ausforschen, vorstoßen zum Ursprung, zum Kern der menschlichen Seele, ihn gespiegelt sehen in der entblößten Seele des Ghettojuden, die dastand ohne die Künstlichkeit und
den schönen Schein, derer es für ein normales Leben bedarf. Dort, im Ghetto, hatten Menschen Menschen gegenübergestanden, ohne Retusche oder Illusion. Menschen hatten der
Brutalität ihrer Mitmenschen ins Auge gesehen, im vollen Wissen darum, was diese Brutalität für ihr eigenes Los bedeuten
würde …
Den Roman über den Tod der jüdischen Gemeinde von Lodz nannte ich ‹Der Baum des Lebens›. »
Aus: Chava Rosenfarb: My Life as a Yiddish Writer
Aus dem Englischen von Beatrix Kersten
Zum Hören: Radioportrait bei IDEAS on CBC Radio, Toronto:
"Why 2023 was declared 'Year of Chava Rosenfarb': Celebrating a Jewish-Canadian author
The Holocaust survivor settled in Canada, winning multiple awards for her work
Stimmen zum Buch:
She wrote because she had to remember, and because she had to remember, she wrote. As such, she did not accept Theodor Adorno’s assertion that “To write poetry after Auschwitz is barbaric,” contending instead that it is “a meaningful, powerful declaration, but it has nothing to do with me.” She continues:
"The rhythms surging inside me deny his statement. […] Up to the brink of the grave, man clings to his song, just as he clings to life. Moreover, those who feel the urge to sing, even when their throats emit only a whimper, or a screech, do not ask whether or not they ought to sing. . . . Life without song, without spiritual expression, is absurd."
«À la fois écrivaine et survivante, les questions qui l’habitent tournent autour de ces deux vecteurs d’identité profonde. Comment représenter de manière littéraire les persécutions déshumanisantes — famine, promiscuité, insalubrité — subies par les Juifs ? Comment évoquer authentiquement la mémoire de tous ceux qu’elle a connus et qui ont péri aux mains des nazis et de leurs collaborateurs ? Comment parler, aussi, de l’ampleur de l’ébullition créative qui a animé les artistes du ghetto de Lodz devant l’imminence de leur mort ?
[…]La lecture de ce chef-d’oeuvre épique, qui s’inscrit dans la filiation des grands romans russes, s’avère indispensable pour quiconque cherche à saisir les nombreuses étapes de l’entreprise génocidaire nazie vécues à hauteur humaine..»
https://www.arianesanterre.com
The idea of uplift is truly obscene when applied to fiction about the Holocaust […] Does that mean imagination ought to have no place in writing about atrocity? Not at all. But a work about the Holocaust should necessarily be painful, not inspiring, and should honor the fullness of the loss, not only of individuals but of entire communities. Fortunately for English readers drowning in uplifting Holocaust stories, there exists a work in translation that accomplishes all this. It is Chava Rosenfarb’s The Tree of Life, a panoramic Yiddish-language trilogy about the Lodz Ghetto. To call it a masterpiece would be an understatement. It is the sort of work — long, immersive, engrossing, exquisite — that feels less like reading a book than living a life.
Jan Schwarz:
Rosenfarb’s novel is a remarkable exception among Yiddish post-1945 works and more so because the trilogy was written by a woman. Modern Yiddish literature can claim very few novels authored by women.
Survivors and Exiles. Yiddish Culture after the Holocaust. Wayne State University Press. Detroit, 2005
Chava Rosenfarb lesen:
auf Deutsch:
Durch innere Kontinente. Ein Lesebuch. Aus dem Jiddischen von Sandra Israel-Niang. Homunculus Verlag. Erlangen 2022
auf Jiddisch:
In der digitalen Bibliothek des Yiddish Bookcenter, Amherst (Massachusetts)
u.a. Der Boym fun lebn, Botschani, Lyrik, Erzählungen
Online auf Englisch:
www.tabletmag.com/contributors/chava-rosenfarb
Online auf Polnisch:
Bei Centrum Dialogu im. Marka Edelmana: Drzewo życia Band 1
Bibliografie und weitere Ressourcen: